Die Menschen, die ich hier kennengelernt habe, leben ein ganz anderes Leben als wir in Europa. Alles ist viel entspannter und ruhiger. Wie es das Motto in Costa Rica auch sagt: Pura Vida! In Lateinamerika ist es wichtiger, glücklich zu sein als nach Ansehen oder Besitz zu streben.
Isabelle war von der tropischen Natur und den Tieren Costa Ricas vom ersten Tag an fasziniert. Ihr großes Herz für Tiere bewegte sie dazu, als Freiwillige das Wildlife Sanctuary Projekt in Puntarenas, Costa Rica für einen Monat zu unterstützen. In diesem Bericht erzählt sie uns, wie sie die ersten Tage in Costa Rica erlebt hat und wie ein ganz normaler Tag im Projekt aussah. Erfahre außerdem, was sie bei der Reise gelernt hat und welche Erlebnisse sie in ihrem Herzen mit nach Hause nahm.
Nach meinem Abitur begann ich mir Gedanken zu machen, dabei wusste ich schon immer, dass es für mich ein Jahr ins Ausland gehen wird. Mir war es wichtig, am Anfang Unterstützung von einer Organisation zu bekommen und erfahrene Menschen vor Ort zu Hilfe zu haben. Deswegen suchte ich nach Projekten und WanderWorld Travel hatte die besten Angebote und Vielfalt für Lateinamerika. Ich habe mir viel Zeit gelassen, ein Projekt auszusuchen. Mithilfe der Guides von WanderWorld Travel und guten Projektbeschreibungen, entschied ich mich für das Wildlife Sanctuary in Costa Rica.
Bei meiner Vorbereitung hat mir WanderWorld Travel viel geholfen und ich habe mich ca. 2 Monate vorher ans Packen gemacht. Ebenfalls bin ich mit anderen Teilnehmern des Projektes in Kontakt getreten, wir haben telefoniert und uns ausgetauscht. Hilfreich waren die vielen Informationen von WanderWorld Travel. Um mich gut vorbereitet zu fühlen, habe ich Berichte von anderen Teilnehmern durchgelesen und Spanisch Stunden genommen.
Besonders spannend waren für mich die letzten Wochen vor der Abreise. Um mich von meinen Freunden zu Hause zu verabschieden, gab es auch eine Abschiedsfeier.
Nach der Ankunft blieben wir zwei Tage in San José für die Einführungsveranstaltung in einem sehr schönen Hostel. Wir haben eine kleine Stadttour gemacht und neue Freunde durch WanderWorld Travel kennengelernt, die ich sogar später noch einmal in Costa Rica getroffen habe. Dann ging es für alle in ein anderes Projekt. Im Projekt angekommen, haben wir gleich den ersten Ausflug gemacht. Nach einem tollen Tag waren wir jedoch alle sehr erschöpft. Natürlich war es anfangs hart, wir hatten alle einen Jetlag und die Temperatur in dem Projekt war sehr heiß, da es zu Beginn der Trockenzeit war. Schlaf war die ersten Tage rar. Leider wurde ich durch den Klimawechsel krank. Jedoch hat das Projekt mich gut unterstützt, mich zum Arzt geschickt und ich konnte mich ausruhen.
Die ersten Tage im Projekt waren anderseits unglaublich schön. Im Wildlife Sanctuary leben viele wunderschöne Tiere. Ich war überwältigt von den tropischen Vögeln. Alles war bunt und voller Leben. Ich hatte die Ehre, Tapire, Aras, Faultiere und viele weitere Tiere von Nahem zu sehen. Natürlich wurde aber auch darauf geachtet, dass sich die Tiere nicht zu sehr an Menschen gewöhnen, und daher darf man nur so viel Kontakt wie nötig zu den Tieren zu haben.
Der Tag war streng getaktet. Früh morgens gingen die Wecker im Volunteer-Haus los und um 5:20 Uhr standen die Ersten auf. Da macht man nur das Nötigste: schnell anziehen und Insektenspray auftragen. Um 6 Uhr versammelten sich alle an der sogenannten Feeding-Area, um das Futter zuzubereiten. Trotz 33° war es nötig lange Klamotten zu tragen, um sich vor den Stechmücken und dem Gestrüpp zu schützen. Geschwitzt haben aber alle, das wurde irgendwann ganz normal. Von 6:00 bis 8:00 Uhr haben wir das Futter der Tiere zubereitet und verteilt. Wir schnitten und verteilten frisches Gemüse und Früchte in die Futterschalen, die wir vorher sauber gemacht haben. Dann wurde das Futter zu den Tieren in die Gehege gebracht. Jedem Freiwilligen wurde ein Bereich zugeteilt und dieser wurde wöchentlich gewechselt. Dabei kam man viel im Sanctuary herum und sah jeden Tag unglaubliche Tiere. Danach gab es Frühstück für alle.
Nach dem Essen ging es an den harten Teil der Arbeit. Wir hatten verschiedene Aufgaben zu erledigen. Beispielsweise haben wir ein Kompostloch gegraben oder einen Weg mit Steinen ausgelegt. Das Putzen der Gehege haben wir auch übernommen. Ebenfalls haben wir neue Gehege und Brutkästen für die Tiere gebaut und angemalt. Wenn man etwas länger dabei war, konnte man auch freiwillig Touren für die Touristen geben.
Das Mittagessen war immer traditionell costa-ricanisch: Reis und Bohnen. Um ab und zu etwas Abwechslung zubekommen, haben die Volunteers Ausflüge in ein Burger-Restaurant gemacht. Nach der Mittagspause wurde erneut gefüttert bis ca. 15 Uhr. Danach hatten wir Freizeit. Nachmittags haben wir uns erstmal ausgeruht und entspannt.
An unseren freien Tagen haben wir immer Ausflüge gemacht. Mit einer anderen Teilnehmerin bin ich auf Touren gegangen. Wir sind zum Beispiel mit Ziplines durch den Dschungel gerutscht oder haben uns an wunderschönen Stränden entspannt. Wir konnten uns Nationalparks ansehen und waren sogar einmal Surfen. Eine Schnorcheltour im Pazifik haben wir auch gemacht.
Jede Woche gab es vom Projekt einen Tag, an dem wir etwas Besonderes unternommen haben. Da sind wir einmal an den nächsten Fluss gelaufen und haben dort ein Lagerfeuer gemacht. Abends sind wir öfter in die nächste Stadt gefahren und haben dort etwas gefeiert.
Im Projekt hat man nicht so viele freie Tage, da man 6 Tage die Woche mithilft. Jedoch genießt man dadurch die Freizeit umso mehr. Eine freie Reisezeit nach dem Projekt einzuplanen, lohnt sich auf jeden Fall, damit man noch mehr vom Land entdecken kann.
Am schönsten fand ich es so nahe an den wunderschönen Tieren zu sein. Beim Füttern der großen Macaws fliegen die majestätischen Papageien sehr nahe an einem vorbei und man kann ihre volle Farbpracht bewundern. Einmal habe ich den Boden geputzt und plötzlich hat sich ein großer Scarlet Macaw direkt neben mich auf den Baumstamm gesetzt. Es war atemberaubend, einem Papageien so nah zu kommen.
Für mich war die Natur generell am faszinierendsten. Im Projekt, aber auch an den freien Tagen konnte ich so viel tropische Natur sehen. Das ganze Ökosystem in Costa Rica unterscheidet sich sehr stark von dem in Deutschland. Auch die Nationalparks in Costa Rica sind wunderschön und die Strände sehen aus, wie im Paradies.
Ich liebe die Atmosphäre in Costa Rica. Die Menschen, die ich hier kennengelernt habe, leben ein ganz anderes Leben als wir in Europa. Alles ist viel entspannter und ruhiger. Wie es das Motto in Costa Rica auch sagt: Pura Vida! Jeder lebt hier sein Leben und genießt es, wie es ist. Daher kamen mir die Menschen stets positiv und freundlich vor. Nichts ist so streng und stressig wie in Deutschland. Alles wird sich schon ergeben und man kann sich einfach durchfragen. Viel von dem Druck, den ich zu Hause gespürt habe, ist dort weggefallen. Es ist in Lateinamerika wichtiger, glücklich zu sein als nach Ansehen oder Besitz zu streben.
Im Projekt habe ich mich zu jedem Zeitpunkt sehr sicher gefühlt. Man ist nie allein und das Gelände ist bewacht und umzäunt. Auch wenn wir das Gelände verlassen haben, war wir meistens ein/e Arbeiter:in dabei und wir waren immer in einer Gruppe unterwegs.
In Lateinamerika muss man sich nur an gewisse Regeln halten, sodass man sich frei bewegen kann. Ich bin nach dem Projekt insgesamt 6 Monate gereist und da ich stets vorsichtig war und aufgepasst habe, ist mir nichts passiert und ich fühlte mich sicher.
Der Umgang mit Frauen ist generell ein bisschen anders als in Deutschland. Es kommt dort häufiger vor, dass man von den Männern auf der Straße angepfiffen wird, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und die Kommentare einfach ignoriert. Es ist dann auch nichts weiter passiert.
Die Reise hat mir gezeigt, wie viel es auf der Welt gibt, dass ich noch nicht gesehen habe. Reisen wird von nun an ein Teil meines Lebens sein und ich plane schon, wo ich noch alles hingehen werde. Es ist wunderschön, neue Entdeckungen zu machen und Orte zu erkunden. Ich bin viel selbstständiger geworden und habe gelernt, meinen Alltag selbst zu planen und offen für Neues zu sein. Meine Sicht auf die Dinge hat sich verändert und ich nehme viele Erfahrungen mit nach Hause.
Ich bin sehr froh dieses Projekt gemacht zu haben, da ich den Tieren helfen konnte. Wir haben ihnen schönere Gehege gemacht oder Spielzeuge mit Futter bereitgestellt. Dadurch macht es das Leben der Tiere schöner, wie sie es verdient haben.
Ich war insgesamt 6 Monate in Lateinamerika unterwegs, da ich nach dem Projekt noch eine freie Reisezeit eingeplant habe und ich würde es wirklich jedem empfehlen nach Lateinamerika zu reisen! Es ist ein außergewöhnliches Erlebnis, die Kultur und Natur zu sehen. Wir sind es nicht gewohnt, dass hier mal ein Kolibri vorbeifliegt oder dort einfach ein Faultier im Baum entspannt. Auch beim Thema Essen habe ich viele neue Gerichte entdeckt, die ich in Europa vermissen werde. Avocados und Kochbananen, sowie Kokosnüsse waren Alltag. Mein Aufenthalt in Lateinamerika war wie ein Leben im Paradies für mich: Umgeben von wunderschöner Natur und spannende neue Kulturen kennenlernen.
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