An dem Projekt hat mir besonders gefallen, dass ich den Kindern helfen konnte und schnell gemerkt habe, dass ich einen direkten Einfluss auf das Leben und die Bildung der Kinder hatte. In meinen 5 Wochen habe ich wirklich einen Unterschied für die Kinder bewirkt und das macht mich im Nachhinein sehr glücklich.
Laura unterstütze als Freiwillige für fünf Wochen das Teaching Projekt in Antigua, Guatemala. Sie erlebte eine unvergessliche Zeit mit den Kindern in der Schule und lernte viel über die Lebensart und Kultur Guatemalas. Ihre Eindrücke teilt sie mit uns in diesem Erfahrungsbericht.
Ich wollte schon immer Freiwilligenarbeit in Süd- bzw. Mittelamerika leisten. Durch die Pandemie habe ich meine Pläne aber vorübergehend auf Eis gelegt und auf „irgendwann später“ verschoben. Als sich die Lage entspannt und die Reisebeschränkung gelockert hat, habe ich spontan entschieden, dass ich vor meinem Studium noch weg möchte und diese Erfahrung mitnehmen will. Ich habe meine Reise ca. 6 Wochen vor dem Abflug bei WanderWorld angemeldet. Gefühlt ging alles sehr schnell: Flug buchen, Dokumente sammeln und ausdrucken, Impfungen überprüfen usw. Vor dem Abflug war mir wichtig, für alles und jede Situation so gut wie möglich vorbereitet zu sein, damit ich die Zeit dort wirklich nur genießen konnte und mir keine Sorgen um Versicherung, Kreditkarte etc. machen musste.
Nach einer ca. 20-stündigen Anreise bin ich abends in Antigua angekommen. Am nächsten Tag hat mich Alejandro in meiner Unterkunft für den Einführungstag abgeholt. Er hat mir eine erste Führung durch die Stadt gegeben. Wir waren zusammen essen, beim Supermarkt und bei der Bank. Ich konnte Geld abheben und habe auch gleich meine SIM-Karte bekommen, mit der ich auch außerhalb meiner Unterkunft telefonieren und ins Internet gehen konnte. In den ersten Tagen war ich total begeistert von Antigua. Alles war so aufregend und spannend und hat mir auch gut gefallen! Ich habe schnell andere Volunteers von WanderWorld aus anderen Projekten kennengelernt, sodass ich nie allein war.
Für mein Projekt in der Schule in San Lorenzo El Cubo bin ich täglich um 06:30 Uhr aufgestanden. Um 07:00 Uhr bin ich zum Busterminal gegangen, wo der Bus gegen 07:25 Uhr losgefahren ist. Meistens hat die Busfahrt wegen des morgendlichen Verkehrs 30 Min. gedauert und danach musste ich noch ca. 10 Min. zu Fuß zur Schule gehen.
Dort angekommen, hatten wir erstmal bis 09:30 Uhr Unterricht. In dieser Zeit haben wir unterschiedliche Dinge gemacht: Buchstaben und Zahlen mit den Kindern gelernt, Lesen, Malen, Basteln und Computerunterricht. Danach war eine halbe Stunde Pause und alle Schüler, Lehrer und Volunteers haben eine warme Mahlzeit mit einem Getränk und Nachtisch bekommen. Das Essen wurde jeden Tag frisch von den Müttern der Schulkinder zubereitet und hat sehr gut geschmeckt.
Nach der Pause ging es gestärkt weiter mit dem Unterricht. Oft hatten wir nach der Pause 60 Min. Englisch-Unterricht und haben anschließend weiter gelernt. Die Kinder wurden um 12:00 Uhr von ihren Eltern abgeholt. Nach dem Unterricht bin ich oft noch länger geblieben, um den Lehrerinnen beim Vorbereiten der Materialien für die nächsten Tage zu helfen. Meistens war ich gegen 14:00 Uhr wieder in Antigua.
Die Zusammenarbeit mit den Kindern hat mir viel Spaß gemacht. Die Kinder waren jeden Tag fröhlich und hatten Spaß und Freude daran, Neues zu lernen. Gleich am ersten Tag wurde ich offen empfangen und die Kinder wollten immer mit mir spielen oder dass ich neben ihnen sitze und ihnen helfe. Die Mitarbeiter der Schule waren sehr lieb und hilfsbereit. Die ersten Tage wurde ich von einer Mitarbeiterin zur Schule begleitetet, damit ich den Weg kennenlernen kann. Im Allgemeinen waren die Lehrer und Lehrerinnen total freundlich und sehr dankbar über meine Hilfe. Sie haben mir viel über das Leben in Guatemala erzählt. So habe ich einiges über die Lebensumstände und -zustände erfahren, wodurch ich mich nicht nur als Touristin gefühlt habe. Ich habe viel von dem Leben dort mitgekriegt und darüber bin ich dankbar.
Antigua ist eine sehr vielfältige Stadt und ein geeigneter Ausgangspunkt für Wochenendausflüge. Ich war jedes Wochenende mit Freunden unterwegs und habe (fast) ganz Guatemala in dieser Zeit bereisen können. Wir haben zum Beispiel die Maya-Ruinen Tikal besucht, waren auf dem großen Markt in Chichicastenango und am wunderschönen See Atitlán. Unbedingt empfehlenswert ist auch die Übernachtung auf dem Vulkan Acatenango. Es war sehr besonders, den ca. 3 km Luftlinie entfernten aktiven Vulkan Fuego ausbrechen zu sehen. Aber auch in Antigua selbst gibt es viel zu erleben: Ich habe einen Schokoladen-Workshop besucht und die berühmten „Quitapenas“ (Sorgenpuppen) bei einer Guatemaltekin zu Hause gebastelt. Außerdem habe ich Tortillas selbst gemacht, bin über den Markt in Antigua gebummelt, habe Souvenir-Shopping und einen Yoga-Kurs gemacht. Außerdem, habe ich mit Freunden Barhopping in den vielen Bars gemacht, war feiern und habe das nicht weit entfernte Dorf Hobbitenango besucht. In Antigua kann man auch richtig lecker essen, in einem der vielen Restaurants und Cafés. In meiner Zeit dort ist mir nie langweilig geworden.
Ich war 5 Wochen beim Teaching Projekt und habe in dieser kurzen Zeit gemerkt, wie viel ich vor Ort geholfen habe. Die Lehrer waren unheimlich dankbar für meine Hilfe und die Kinder haben mich sehr ins Herz geschlossen. Die Lebensumstände dort sind ganz anders als hier in Deutschland. Da die Kinder und ihre Familien arm sind, waren sie dankbar, die Möglichkeit zu haben, diese Schule zu besuchen. Genau deswegen ist die Arbeit von Volunteers so wichtig. Die Kinder brauchen in fast allen Bereichen Unterstützung, da sie zu Hause kaum Zeit haben, um für die Schule zu lernen bzw. zu wiederholen. Zum Teil müssen sie im Haushalt helfen, arbeiten, auf andere Geschwister aufpassen oder Ähnliches. Dementsprechend haben sie dann Lücken, die in der Schule aufgearbeitet werden müssen. An dieser Stelle konnte ich viel helfen und z. B. gezielt mit Kindern arbeiten, die mehr Schwierigkeiten als andere hatten, während die Lehrerin mit den anderen Schülern weitergearbeitet hat.
Vor allem an meinem letzten Tag hatte ich das Gefühl, dass sich die Kinder an meine Anwesenheit gewöhnt haben. Alle haben sich zum Abschied bei mir für meine Hilfe und Geduld bedankt. Viele haben mir gesagt, dass sie viel von mir gelernt haben und sich auf meine Rückkehr freuen.
An dem Projekt hat mir besonders gefallen, dass ich den Kindern helfen konnte und schnell gemerkt habe, dass ich einen direkten Einfluss auf das Leben und die Bildung der Kinder hatte. In meinen 5 Wochen habe ich wirklich einen Unterschied für die Kinder bewirkt und das macht mich im Nachhinein sehr glücklich.
Ich war in einem Guesthouse in Antigua untergebracht und hatte dort mein eigenes Zimmer. Dieses bestand aus einem Vorraum, in dem ein kleines Sofa und ein Regal stand. Im zweiten Raum waren ein großes Bett, ein Fenster und ein weiteres Regal. Das Bad war direkt gegenüber von meinem Zimmer und wurde mit 2 weiteren Zimmern geteilt. Es gab auch eine große Küche, in der man alles hatte, was man brauchte und in der ich auch sehr oft gekocht habe. Das Guesthouse hatte einen sehr schönen Innenhof mit vielen Pflanzen und einem tollen Gemälde. Mein persönliches Highlight war aber die Dachterrasse, wo man einen Blick über ganz Antigua und die drei Vulkane hatte. Dort habe ich einige Nachmittage in der Sonne verbracht. Eine andere Freiwillige hat dort auch für längere Zeit gewohnt, sonst waren die meisten anderen Gäste nur für einige Nächte dort.
In Antigua habe ich mich die meiste Zeit sicher gefühlt. Es ist eine sehr touristische Stadt, das heißt, es fällt nicht auf, dass man nicht aus Guatemala kommt. Abends bin ich nie allein nach Hause gegangen, sondern war immer mindestens mit einer anderen Person unterwegs. Im Alltag habe ich darauf geachtet, meine Wertsachen nah am Körper zu tragen. Ich hatte immer eine Bauchtasche dabei, in der mein Handy, Bargeld und mein Schlüssel war. Meine Kreditkarte habe ich immer in meiner Unterkunft gelassen, außer wenn ich zum Geld abheben gegangen bin.
Generell gelten dort die gleichen Sicherheitstipps wie überall: nachts nicht allein durch die Straßen laufen, gut auf die Wertsachen aufpassen und nicht besonders auffällig verhalten. Antigua ist generell eine sichere Stadt und mit diesen Tipps kann kaum was schiefgehen.
Meiner Meinung nach ist ein Auslandsaufenthalt in Lateinamerika immer eine gute Idee. Die Mentalität der Menschen, die Landschaft, die Bräuche und Sitten sind ganz anders als hier in Europa und das macht es zu einer ganz spannenden Erfahrung. Was mir besonders aufgefallen ist, ist die Freundlichkeit der Einwohner. Jeder war hilfsbereit und hat immer geholfen, wenn man eine Frage hatte. Das ist zumindest in Deutschland nicht selbstverständlich und hat mich deswegen beeindruckt. Alles war lockerer und jeder war entspannter. Man macht sich nicht so viele Gedanken und macht einfach das, worauf man Lust hat. Nach Lateinamerika reisen so viele Touristen aus aller Welt, da lernt man an allen Ecken neue Leute kennen. Man hat als offener Mensch kaum Probleme, mit anderen ins Gespräch zu kommen. In Zukunft möchte ich gerne noch viele weitere Länder in Lateinamerika besuchen, da jedes auf seine Art und Weise speziell und damit einzigartig ist.