Erfahrungs­bericht

DREI LÄNDER, DREI PROGRAMME: MATILDAS REISE DURCH LATEINAMERIKA
Ich kann Lateinamerika nur weiterempfehlen. Es ist ein unfassbar interessanter Kontinent, mit so vielen Naturwundern und Kultureindrücken. Meine Reise hat eine ganz andere Welt eröffnet und ich weiß, dass ich auf jeden Fall zurückkommen werde.
September 2022 - November 2022
Teilnehmerin Matilda sitzt auf einem Baumstamm im Dschungel
Matildas 8-monatiges Abenteuer begann in Peru und ging anschließend in Costa Rica und Guatemala weiter. Sie entschied sich dazu, bei ihrem Auslandsaufenthalt nicht nur zu reisen, sondern dabei Tieren zu helfen. Sie startete ihre lange Reise mit dem Wildlife Shelter Programm in der Nähe von Cusco, Peru, um dort drei Monate als Freiwillige mitzuhelfen. In Costa Rica verbrachte sie drei weitere Monate in einer Wildtierauffangstation und reiste anschließend für zwei Monate zur Eco Farm in Guatemala.

MATILDAS PROGRAMME:

Meine Vorbereitungszeit

Um ehrlich zu sein, habe ich mich gar nicht groß vorbereitet. Natürlich das übliche Shoppen, wie Klamotten aber auch Medikamente und Impfungen. Die Vorbereitungsseminare, Infoblätter, etc. von WanderWorld haben es natürlich noch leichter gemacht. Ich wusste schon immer, dass ich reisen möchte und das auch mit Freiwilligenarbeit verbinden möchte, mich hat es gerade in die Natur und zu den Tieren gezogen. Deshalb war ich hauptsächlich sehr gespannt auf die Zeit. Ich hatte überhaupt keine Erwartungen an meine Zeit und das war glaube ich, das Beste. Ich habe alles auf mich zukommen lassen und es hat perfekt geklappt.

Die ersten Tage

Meine ersten Tage waren sehr spannend und schön. Ich bin in Cusco angekommen und bin zu Beginn ein wenig höhen-krank geworden, deshalb bin ich durch die Stadt geschlendert, habe mich in die Sonne gesetzt und alle neuen Eindrücke auf mich wirken lassen. Natürlich bist du gerade in der ersten Zeit etwas mehr für dich, weil man erst einmal andere Menschen kennenlernen muss. Das geht aber viel schneller und einfacher als man oft denkt und ich musste sowieso erstmal alles Neue aufnehmen und verarbeiten. Die Arbeit habe ich von Anfang an sehr geschätzt und wurde auch sehr herzlich aufgenommen. Ich kann mich noch an meine erste Führung übers Gelände erinnern und war einfach fasziniert von der Atmosphäre und Schönheit.

Meine Freizeit in Cusco

Cusco ist für mich einer der schönsten Städte auf dieser Welt. Es gibt so viel zu sehen und zu tun. Ich bin in Cusco zum Spanisch-Unterricht gegangen und habe dort ganz viele meiner Freunde kennenlernen dürfen. Wir sind essen gegangen, haben Fußball und Volleyball gespielt, ich habe angefangen Salsa Unterricht zu nehmen, bin durch die Stadt geschlendert und habe geshoppt, wir haben die Märkte erkundet, die umliegenden Maya Ruinen besichtigt, Spaziergänge gemacht, sind in Bars und Clubs gegangen, haben uns den Vollmond angeguckt und Werwolf gespielt, ganz viele Sonnenuntergänge gesehen und noch so vieles mehr. Die Wochenenden waren mit Ausflügen, Ausgehen und Kaffee trinken verplant. So haben wir eine 5-Tage Wanderung zum Machu Picchu gemacht und sind in einen der tiefsten Canyons der Welt rein und wieder raus gewandert. Ich habe Gletscher, Seen, Berge und eine unfassbare Natur und Kultur erleben können und das mit sehr guten Freunden teilen können, da die Stadt immer voll mit Menschen ist, die auch Abenteuer erleben wollen.

Meine Erfahrung mit der Kultur

Ich finde den Kultureinfluss, welchen man dort spürt, so beeindruckend. Frauen und Männer laufen noch in traditionellen Kleidern herum und leben gerade etwas außerhalb der Stadt noch sehr naturverbunden. Zwei gute Freundinnen von mir lebten in einer Gastfamilie und nach nur ein paar Besuchen, wurde ich so herzlich wie ein Familienmitglied aufgenommen und zu so selbstverständlich eingeladen, als würden wir uns schon ewig kennen. Abgesehen von den Traditionen und Nähe zur Maya Kultur und Natur, die ich so schön fand, herrscht ein sehr lockeres Flair in Lateinamerika. Es wird getanzt, Musik gemacht und die Leute sind sehr nett und offen. Das alles erschafft einen Vibe, der Deutschland auch mal ganz guttun würde und den ich auf jeden Fall vermissen werde.

Was ich meinem Projekt mitgeben konnte

Ich war länger im Projekt und habe wirklich mit Herz geholfen und auch mit den Führungen der Besucher einiges an Arbeit abgenommen. Die anderen Arbeiter machen nämlich nicht wie die Freiwilligen um 13 Uhr Schluss, sondern bleiben den ganzen Tag, 6 Tage die Woche und verdienen leider kaum Geld, im Vergleich zu europäischen Gehältern. Als ich mich verabschieden musste, habe ich gemerkt, dass alle sehr dankbar für die Hilfe waren, und das hat mir sehr viel bedeutet.

Mein Lieblingsort

Man würde wahrscheinlich mit der Antwort „Machu Picchu“ oder Ähnlichen rechnen, aber so banal es vielleicht klingt, denke ich immer wieder an meinen Weg zum Apartment. Jedes Mal, wenn ich abends durch Cusco nach Hause gelaufen bin und die Berge und den Sonnenuntergang gesehen habe, habe ich oft nochmal realisiert, wo ich bin und musste selbst nach 3 Monaten einfach anfangen zu lächeln.

Warum ich Lateinamerika liebe

Ich kann Lateinamerika nur weiterempfehlen. Es ist ein unfassbar interessanter Kontinent, mit so vielen Naturwundern und Kultureindrücken. Meine Reise hat eine ganz andere Welt eröffnet und ich weiß, dass ich auf jeden Fall zurückkommen werde, um ganz viele weitere Länder zu sehen. Jedes Land dort, noch so klein und unbekannt, hat so viel Eigenes zu bieten, ist so verschieden, wunderschön und spannend. So wie ich mich in diesen Kontinent verliebt hab, ging es eigentlich jedem, den ich beim Reisen kennengelernt habe. Am meisten werde ich eine gewisse Leichtigkeit, die Menschen und das Lebensgefühl, das Genuss und Spaß verkörpert, vermissen.

Wie mich die Reise verändert hat

Ich habe meinen Horizont auf verschiedenen Ebenen erweitern können. Ich habe sehr viel über mich selbst, aber auch andere Menschen lernen können. Eindrücke, die ich niemals hätte in Deutschland erleben können, haben mich sehr geprägt. Wie ich schon gesagt habe, hat sich eine neue Welt für mich eröffnet und ich habe auch viel über andere Kulturen, die Umwelt und Lebensweisen gelernt. Ich bin auch dankbar für gewisse Standards, die zu Hause oft als so „normal“ angesehen werden und meinen Blick auf die Welt auch nochmal verändert haben. Ich glaube, solche Erfahrungen würden vielen Leuten in Europa guttun und lassen dich mit einem viel schöneren Blick auf das Leben zurück.

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