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Ein Traum wird wahr, meine Auszeit in Kolumbien. EIN ERFAHRUNGSBERICHT

 In Erfahrungsberichte

Von Lisa Bauer

 

Seit langem hatte ich den Traum, Kolumbien kennenzulernen. Ich war mir jedoch immer etwas unsicher. Kann ich das alleine wirklich machen? Ist es zu gefährlich? Ich war zuvor doch noch nie in Lateinamerika, mein Spanisch war auch mehr schlecht als recht und das Ganze noch komplett alleine? Ich hatte meine Zweifel.

Cartagena colombia cathedral mit Skyline Kolumbiens

So fing alles an: Ankunft in Medellín

“No risk, no fun” dachte ich mir und entschied mich also dazu, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, meinen Traum zu erfüllen. Und so setzte ich mich kurze Zeit später ins Flugzeug und machte mich auf nach Medellín. Die Verbindungen nach Medellín sind super. WanderWorld hat mir auch direkt ein gutes Flugangebot gemacht, das mich überzeugt hat. Es klang auch gut, in einer modernen Grobstadt zu beginnen und mir den Spaß in der Karibik für später aufzuheben.

Als ich in Medellín ankam, wartete bereits mein Deutsch sprechender Betreuer Federico auf mich. Federico ist ein ganz lieber Kolumbianer, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Und er spricht wirklich sehr gut Deutsch und war auch selber schon in Deutschland. Es war sehr schön, ein bisschen Heimat mit ihm zu teilen und gleichzeitig ist er als Einheimischer natürlich der beste Kontakt für alle Insider-Ratschläge. Der Flughafen in Medellin ist relativ weit weg vom Stadtviertel El Poblado, welches ganz im Süden gelegen ist. Man fährt etwa eine Stunde lang, aber die Fahrt ist traumhaft: Die Fahrt führt vom Berg ins Tal hinab, vorbei an schönen Villen und man kommt langsam der Stadt näher. Die Fahrtzeit habe ich genutzt, um Federico mit allem zu löchern, was mich die ganze Zeit verunsichert hat. Er war total ehrlich zu mir und hat mir erklärt wie das Leben in Medellín funktioniert; hat mich über die Sicherheit aufgeklärt und mir die goldenen Regeln nahegelegt, mit denen man sein Land problemlos bereisen kann. Eine kolumbianische SIM-Karte hatte er auch bereits für mich dabei.

bunte Häuser auf Berg in Medellin Colombia

Mein erstes Hostel und die Einführungsveranstaltung

In El Poblado befand sich nun also mein Hostel für die Einführungstage und als wir dort ankamen war ich wirklich positiv überrascht. Wow, ich hatte noch nie so ein cooles, schönes und sauberes Hostel gesehen! In Kolumbien gibt es ganz viele Boutique Hostels, die erst vor kurzem geöffnet haben und daher super in Schuss sind. Und das Ganze für echt wenig Geld im Vergleich zu deutschen Verhältnissen. Hier kann man es auf jeden Fall ein paar Tage aushalten. Was mich an El Poblado von Anfang an beeindruckt hat ist, wie grün die Stadt ist. An jeder Ecke findet man kleine Parks und vor allem auch kleine Wasserfälle. Und jedes Restaurant hat irgendwie ein tropisches Palmen-Ambiente. Traumhaft schön.

Am nächsten Tag hat Fede uns eine kleine Stadtführung im Zentrum von Medellín gemacht. Ich habe so viel über die Geschichte des Landes erfahren wie ich es mir zuvor kaum anlesen konnte. Echt beeindruckend, was für einen Wandel die Stadt in den letzten Jahren erlebt hat. Unterwegs haben wir Empanadas und Arepas gegessen – wirklich lecker. Am Abend gab es das Welcome BBQ, was uns die Gelegeneheit gab, die anderen Programmteilnehmer besser kennenzulernen. Danach sind wir nochmal losgezogen, um das Nachtleben El Poblado zu erkunden: hier befindet sich ein Restaurant, Bar und Club neben dem anderen. Total verrückt, aber auch sehr cool! Langweilig wird einem hier ganz bestimmt nicht. Nach ein paar Drinks, bin ich dann auch kaputt ins Bett gefallen.

Medellin colimbia cathedral
Statue in Medellin Columbia

Mein Soziales Projekt in der Comuna 13

Am nächsten Tag hat Fede mich in die berühmte Comuna 13 begleitet. Hier werden auch touristische Touren gemacht. Aber für mich ging es um eine etwas andere Mission: denn die Comuna 13 war mein erstes Projekt. Ich war ganz schön aufgeregt und hatte keine Ahnung, was da wohl auf mich zukommen wird. Daher war ich echt froh, jemanden an der Seite zu haben, den ich nach kurzer Zeit schon ins Herz geschlossen hatte. Wir nahmen die Metro (die ist übrigens echt modern und soooo sauber, da die Menschen in Medellín so stolz darauf sind, eine Metro zu haben, dass sie sich echt Mühe geben, diese auch in gutem Zustand zu halten) und fuhren bis zur Station San Javier.

Dort hat auch schon Sulay auf uns gewartet. Sulay ist selbst in der Comuna aufgewachsen, das heißt sie kennt jeden einzelnen dort und hat selber den Wandel mitgemacht. Mittlerweile gibt sie auch Free Walking Tours für Touristen. Wir mussten noch einen Bus nehmen und dann standen wir auch schon mitten in meinem Projekt. Zunächst bekam ich eine Führung. Wir liefen die Straben entlang. Sulay erklärte mir die Bedeutung der Graffitis, die man hier an jeder Straßenecke sieht. Und wir trafen sogar den Künstler persönlich und schauten ihm bei seinem neuesten Werk zu! Ich bekam auch ein Mango Eis gratis zum Probieren; das ist hier wohl ganz typisch. Bei den Temperaturen kam das auch gerade recht und ich habe direkt einmal kräftig reingebissen. Das war ein Fehler haha – denn die Kolumbianer packen da Limette und Salz drauf. Ja, ihr habt schon richtig gelesen. Ich konnte es auch kaum glauben und musste es mir verkneifen, das Gesicht zu verziehen. Schließlich wollte ich ja auch nicht unhöflich sein. Sobald das Salz aber mal weg war, war das Eis auch echt lecker.

Medellin children two boys
viele Menschen in Underground Medellin

Wenn man die Straben in der Comuna entlang läuft, trifft man immer wieder auf Gruppen junger Kids, die ihre Hip Hop Performance üben und auch gerne für jeden, der vorbei kommt aufführen. Hip Hop und Graffitis haben für die Comuna eine ganz besondere Bedeutung; jedoch ist dies auch gleichzeitig ein Problem, denn die Kids sollten ja eigentlich zur Schule gehen statt auf der Strabe zu tanzen. Daher ganz wichtig: gebt ihnen kein Geld! Kunst rettete die Stadt als Vehikel für kreativen und politischen Ausdruck. Die Wände wurden zu einer Leinwand, auf der man seine Geschichte erzählen und zugleich die Gegend verschönern und Optimismus und Frieden der Bewohner, Kinder und Besucher bewirken konnte. Seit einigen Jahren gibt es dort auch die längste Rolltreppe im Freien, ohne Kosten. Somit erleichtert sich der Alltag für die Bewohner, denn vorher mussten sie ganz schön viele Treppen den Berg hinauflaufen. Und zugleich besteht nun eine bessere Verbindung zum Rest der Stadt. Man sieht hier deutlich den Fortschritt, der in den letzten Jahren bereits bewirkt wurde.

Die Kinder in meinem Projekt sind so liebenswert, dass ich mich direkt wohl gefühlt habe. Und mit Sulay als Ansprechpartnerin war eh alles bestens. Meine Arbeit für die nächsten zwei Monate bestand nun also darin, die Kinder zu betreuen, mit ihnen Fußball zu spielen und ihnen bei ihren Hausaufgaben zu helfen bzw. Englisch und auch etwas Deutsch beizubringen. Und zugleich haben sie mir Spanisch beigebracht, das war eine perfekte Win-Win-Situation! Nach dem Fußball-Spiel wurde ich in der Regel zu einem Sancocho eingeladen. Das ist eine traditionelle Suppe mit Kartoffeln, Fleisch und Gemüse. Die Menschen dort sind so freundlich und offen. Trotz der immer noch bestehenden Armut wird man immer eingeladen und herzlich aufgenommen. Das motiviert natürlich auch, den Menschen dort etwas zurückgeben zu wollen.

Jugendliche tanzen Medellin dancing street

Ganz wichtig: der Spanischkurs

Am Nachmittag habe ich die ersten zwei Wochen einen Sprachkurs gemacht, um mich besser mit den Kindern verständigen zu können. Der Kurs war bereits im Programmpreis von WanderWorld enthalten und organisiert. Ich musste mich also um nichts kümmern. Dort hatte ich Mitstudenten aus den verschiedensten Ländern: Brasilien, USA, England, Schweden und auch ein Deutscher war mit dabei. Die Gruppe war klein und unser Lernerfolg und Gruppenzusammenhalt umso größer. Wir haben auch am Abend viel zusammen unternommen und sind auch nach dem Kurs noch in Kontakt geblieben. Unsere kolumbianische Lehrerin war echt top und ist auf unsere individuellen Wünsche eingegangen. Die Schule ist relativ klein – aber das war super, denn die Besitzerin persönlich hat uns zu sich nach Hause eingeladen und mit uns kolumbianische Gerichte gekocht.

Als meine Projektzeit vorbei war, war ich ehrlich echt traurig weiterzureisen und die Kinder und auch die Erwachsenen in der Comuna zurückzulassen. Ich habe ihnen versprochen, nochmal vorbei zu kommen bevor ich das Land verlasse. Und das habe ich auch tatsächlich gemacht. Bis heute erinnere ich mich noch gerne an die Zeit zurück. Und das schönste ist, dass ich das Gefühl hatte, dass meine Hilfe, die aus den einfachsten Tätigkeiten bestand, tatsächlich ankam und angenommen wurde. Ich hoffe sehr, dass zukünftige Volunteers darauf aufbauen können. Das liegt mir so sehr am Herzen. Aber gut, mein Abenteuer sollte erstmal wo anders weitergehen. Ich habe erstmal ein paar Wochen Auszeit genommen und die nähere Umgebung von Medellín erkundet.

Palmen im Valle Del Cocora Colombia

Abenteuer Reisezeit

Auch an den Wochenenden in Medellín hatte ich genug Zeit, die nähere Umgebung zu erkunden. Mein absolutes Highlight ist Guatapé. Dies ist ein kleines farbenfrohes Dorf etwa 2 Stunden von Medellín entfernt. Da bin ich einfach mit dem lokalen Bus hingefahren, um Geld zu sparen. Das war total easy. Am besten steigt ihr nicht in Guatapé, sondern bereits einige Minuten vorher an der Station des „Piedra del Peñol“ aus. Diesen berühmten Felsen könnt ihr auch besteigen und nach genau 700 Stufen habt ihr die genialste Aussucht auf den schönsten Stausee.

Außerdem machte ich mich auf in die Kaffeeregion – ich war ja schließlich im Land des Kaffees! Salento ist ein süßes kleines Dorf, in dem jedes Haus eine andere Farbe hat. Auch wenn es hier öfter mal regnet, kommt dadurch trotzdem einfach eine fröhliche Stimmung auf. Ich liebe diesen Ort und hätte dort auch noch ein paar Tage länger verweilen können. Ich machte ein Trekking durch das Cocora Tal. Das war echt beeindruckend. Dort sieht man die höchsten Palmen der Welt und ich liebe Palmen! Endlich bekam ich auch mal wieder etwas Natur zur Sicht. Außerdem konnte ich dort auch meiner Leidenschaft, dem Reiten, nachgehen. Und natürlich besuchte ich auch eine Kaffeefarm, wo ich alles über den Prozess der Kaffeeherstellung erfuhr und den besten Kaffee meines Lebens probieren durfte. Ein Paradies für alle Kaffeeliebhaber.

Aussicht von Berg in Guatapé Colombia
Berg mit Treppen in Guatapé Colombia

Auf zum zweiten Job in der Karibik: Hostelarbeit

Ein paar Tage später setzte ich mich in den Flieger nach Cartagena. Mit Viva Air bekommt man den Flug echt günstig, wenn man ihn rechtzeitig bucht. Ich war froh, dass WanderWorld mir frühzeitig Ratschläge gegeben hat und mir bei der Flugbuchung geholfen hat. Denn die Website von Viva Air ist ohne fließende Spanischkenntnisse eine echte Herausforderung! In der Karibik zu leben, hatte ich mir schon immer mal gewünscht und nun sollte es endlich wahr werden. Cartagena ist eine Stadt mit einem ganz besonderen Charme. Du findest hier sowohl die super schöne Altstadt, deren Mauer, die früher zum Schutz der Stadt diente, bis heute erhalten ist. Auch hier findet man kleine Häuschen in allen möglichen Farben. Die Balkone sind mit viel Liebe gestaltet und mit schönen Ornamenten verziert. Aber als Kontrast hat Cartagena auch eine super moderne Skyline. Die sieht fast aus wie die von Miami! Man glaubt kaum, dass man noch in Lateinamerika ist.

Mein Hostel befindet sich im Altstadtviertel, dies ist auch der Hauptort für die Touristen. Die Touristenpolizei ist hier auch total gut ausgebaut und hilfsbereit. Ich habe mich super sicher gefühlt, hier alleine durch die Straben zu laufen. Auch hier war ich in einem neuen Boutique Hostel und dort sollte ich dieses Mal nun auch arbeiten. Meine Hauptaufgabe war an der Rezeption. Gott sei Dank hatte ich in den letzten Monaten mein Spanisch schon verbessern können und habe mich somit wohler gefühlt, an der Rezeption zu sitzen. Denn ich wollte die Gäste ja mit bestem Service empfangen und hier kommen auch viele Latinos vorbei. Aber das ist alles kein Problem. Das nötige Vokabular hierfür lernt man total schnell, wenn man sich etwas bemüht und ich fand es total gut, von einem Latino-Publikum umgeben zu sein statt nur von Deutschen. Ich lernte alle Prozesse des Empfangs an der Rezeption schnell kennen und zudem durfte ich auch bei anderen Aktivitäten kreativ sein. So gestaltete ich zusammen mit den anderen Volunteers auch einige Veranstaltungen für die Gäste – zum Beispiel organisierten wir eine echt coole Pool-Party und als ich die Stadt etwas besser kannte, durfte auch ich mich als Guide probieren und den Gästen selbst eine Free Walking Tour machen. Endlich auch mal auf der anderen Seite stehen und nicht immer nur selber der Tourist sein! Die Tour darfst du auch auf Englisch machen. Das war echt gut, damit ich nach so viel Spanisch auch mein Englisch nicht vergesse. Ich hatte viel Freiraum und meine Arbeitgeber waren immer offen und dankbar für kreative neue Ideen, wie man die Leistungen im Hostel noch verbessern kann. Es bestand auch eine sehr familiäre Atmosphäre unter den Mitarbeitern und sie haben mich abends auch mal eingeladen, zusammen essen oder etwas trinken zu gehen und ihre Freunde kennenzulernen. Ich hatte sehr viel Spaß im Hostel und würde immer wieder kommen.

Cartagena skyline mit Palmen und Hochhäusern
Schild vor Gebäuden in Cartagena Colombia

Reisezeit: Von Cartagena nach Santa Marta

Nach zwei Monaten war meine Arbeitszeit jedoch vorüber und ich nutzte die Zeit, Santa Marta und vor allem die Umgebung zu erkunden. Denn in Santa Marta selber gibt es nicht so viel zu sehen. Ein Tag dort reicht vollkommen und dann weiter nach Palomino. Da kann man es schon mal ein paar Tage aushalten und diversen Aktivitäten nachgehen oder einfach nur am Pool chillen.

Mein Lieblingsort ist aber Minca, ein kleiner Ort mitten zwischen Dschungel und der Sierra Nevada. Landwirtschaftlich ein Traum und im Dschungel war ich vorher schließlich auch noch nie. Allein die Fahrt dorthin mit dem Moto-Taxi war schon ein Abenteuer. In der Finca angekommen, wollte ich einfach nur einen ganzen Tag lang in der Riesenhängematte chillen und die Aussicht genießen. Am nächsten Tag raffte ich mich aber auf und unternahm eine Wanderung durch den Dschungel, vorbei an verschiedenen Wasserfällen, in denen man auch baden konnte.

Santa Marta Colombia Küste mit Booten und Berg

Fazit

Mein Fazit dieser Reise: Ich bin so froh, dass ich mich für Kolumbien entschieden habe – es ist und bleibt ein Traum und ich würde am liebsten sofort wieder zurück! Ich möchte mich hiermit auch nochmal bei WanderWorld bedanken. Sie haben mich die ganze Zeit über so wunderbar betreut und ohne sie hätte ich mich wahrscheinlich bis heute nicht nach Lateinamerika getraut!

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